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Schmerzen: Was das ist und was man dagegen tun kann

Ob Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Kopfschmerzen – für viele gehören sie zum leidgeplagten Alltag. Andere fühlen sie nur ab und zu. Aber egal ob akut oder chronisch, Schmerzen sind immer unangenehm und rauben wertvolle Lebensenergie. Doch sie erfüllen auch eine wichtige Schutzfunktion, denn wenn der Körper schmerzt, stimmt etwas nicht – höchste Zeit, etwas zu tun! Was man dagegen (neben „klassischen“ Schmerztabletten und mit weniger Nebenwirkungen) machen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag. Sagen Sie ade zum Schmerz!

Das Thema auf den Punkt gebracht

  • Allgemein: Schmerz ist eine subjektive Empfindung, die oft als Reaktion auf Gewebe- und Nervenschäden oder Entzündungen auftritt und sowohl physische als auch psychische Komponenten hat.
  • Wichtig: Schmerzen erfüllen trotz der unangenehmen Empfindung einen wichtigen Zweck: Sie dienen dem Körper als Warnsignal und sollen vor weiterer Schädigung schützen oder auf einen krankhaften Zustand hinweisen. Nehmen Sie Schmerzen also bewusst war und reagieren Sie dementsprechend.
  • Hinweis: Konventionelle Schmerztherapien beinhalten oft Medikamente (Schmerzmittel), die mehr oder weniger starke Nebenwirkungen haben und auch zu Abhängigkeit führen können. Alternative Methoden sollten demnach auch in Betracht gezogen und gegeneinander abgewogen werden.

Schmerz  – unangenehme Pein mit wichtiger Funktion 

Schmerz ist eine komplexe und subjektive Empfindung, die auf eine Verletzung oder eine Störung im Körper hinweist. So unangenehm Schmerzen auch sind, so haben sie doch eine (überlebens-)wichtige biologische Funktion – sie dienen als Warnsystem des Körpers1. Akute oder chronische Schmerzen signalisieren uns, dass etwas nicht stimmt und dass wir sofortige Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Körperregion richten müssen. Sie können uns beispielsweise dazu bringen, die Hand von der heißen Herdplatte zu ziehen, um eine schwere Verbrennung zu vermeiden, oder signalisieren, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn wir plötzlich starke Bauchschmerzen verspüren.

In diesem Sinne hilft der Schmerz uns, unseren Körper zu schützen und potenziell ernsthafte Verletzungen oder Krankheiten zu vermeiden1. Dieser Schutzmechanismus ist entscheidend für unser Überleben und unsere allgemeine Gesundheit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass chronische Schmerzen, die über längere Zeiträume andauern, eine professionelle medizinische Bewertung und Behandlung erfordern.

Wie entsteht das Schmerzgefühl?

Schmerzen entstehen durch eine komplexe Interaktion zwischen unserem Nervensystem und bestimmten chemischen Substanzen im Körper. Wenn eine Verletzung oder Entzündung auftritt, setzen die betroffenen Zellen bestimmte Substanzen frei, die sogenannten Prostaglandine und Zytokine. Diese Substanzen interagieren mit den Nervenenden in der betroffenen Region und senden Schmerzsignale zum Gehirn. Schmerzen können sich unterschiedlich anfühlen:

  • Scharfer Schmerz: Dieser wird oft als stechend oder schneidend beschrieben und tritt üblicherweise bei akuten Verletzungen auf, z. B. einem Schnitt oder einer Knochenfraktur.
  • Dumpfer Schmerz: Dieser wird oft als quälend oder drückend empfunden und ist typisch für chronische Erkrankungen wie Arthritis oder Rückenschmerzen.
  • Brennender Schmerz: Dies kann das Gefühl sein, das bei bestimmten Nervenverletzungen oder Entzündungen auftritt, z. B. bei einer Neuralgie oder nach Verbrennungen.
  • Pulsierender/Pochender Schmerz: Dieser Schmerz, der oft als klopfend oder pochend beschrieben wird, kann bei Kopfschmerzen oder Migräne auftreten.

Körpereigene Schmerzlinderung

Der menschliche Körper produziert eigene „natürliche“ Schmerzmittel. Diese Substanzen, die in der Regel als Neurotransmitter oder Hormone fungieren, helfen dabei, Schmerzsignale im Nervensystem zu modulieren. Es gibt fünf Arten dieser natürlichen Schmerzmittel, bekannt als Beta-Endorphin, Enkephaline, Dynorphine, Endomorphine und Nociceptin.

Außerdem wurden zwei natürliche Substanzen im Gehirn gefunden, die ähnlich wie Cannabis wirken („Cannabinoide“). Diese werden als Anandamid und 2-Arachidonyl-Glycerin bezeichnet. Sie können auch dazu beitragen, Schmerzen zu lindern oder zu kontrollieren2.

Die Schmerz-Arten

Es gibt verschiedene Arten von Schmerzen, die auf unterschiedliche Arten entstehen:

  1. Neuropathische Schmerzen – Schmerzen, die durch eine Störung oder Schädigung des Nervensystems entstehen.
  2. Nozizeptive Schmerzen – Schmerzen, die durch Gewebeverletzung verursacht werden.
  3. Eine Mischung aus neuropathischen und nozizeptiven Schmerzen.

Ferner gibt es auch noch entzündlich bedingten Schmerz. Diese Schmerz-Arten können wiederum nach Art des Auftretens in akute Schmerzen oder chronische Schmerzen unterteilt werden:

  • Akute Schmerzen entstehen als direkte Reaktion auf eine Verletzung oder Entzündung. Sie treten plötzlich auf und verschwinden in der Regel, wenn die zugrundeliegende Ursache behandelt wurde.
  • Chronische Schmerzen hingegen dauern über einen längeren Zeitraum an, oft Monate oder sogar Jahre. Sie können durch eine anhaltende Verletzung oder Krankheit verursacht werden, aber in einigen Fällen sind die Ursachen nicht klar.

Es ist wichtig zu betonen, dass Schmerz eine subjektive Erfahrung ist und von Person zu Person sehr unterschiedlich wahrgenommen werden kann. Was eine Person als schmerzhaft empfindet, kann eine andere Person als kaum störend empfinden. Das Verständnis und die Behandlung von Schmerzen erfordern daher einen individuellen Ansatz.

Schmerzbeurteilung und Schmerzskala

Die am häufigsten verwendete Schmerzskala ist die numerische Bewertungsskala (NRS), bei der Patienten gebeten werden, ihren Schmerz auf einer Skala von 0 bis 10 zu bewerten, wobei 0 keinen Schmerz und 10 den schlimmsten vorstellbaren Schmerz darstellt. Für Kinder oder Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Schmerzen zu quantifizieren, gibt es adaptierte Versionen wie die „Wong-Baker Faces Pain Rating Scale“, die Bilder von Gesichtern verwendet, um verschiedene Schmerzniveaus darzustellen.

Schmerzbehandlung: konventionelle Ansätze und ihre Grenzen

Konventionelle Ansätze zur Schmerzbehandlung beziehen meist die Verwendung von pharmazeutischen Medikamenten ein. Hier sind einige der gängigsten konventionellen Methoden:

  1. Medikamente: Verschiedene Klassen von Medikamenten werden zur Schmerzbehandlung verwendet. Hierzu gehören:
    • Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen und Naproxen, die zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen verwendet werden.
    • Paracetamol (Acetaminophen), das bei vielen Arten von leichtem bis mäßigem Schmerz eingesetzt wird.
    • Opioide wie Morphine, Codein und Oxycodon, die zur Behandlung von starken Schmerzen eingesetzt werden.
    • Corticosteroide sind starke entzündungshemmende Medikamente, die zur Behandlung von Schmerzen durch entzündliche Erkrankungen eingesetzt werden.
    • Antidepressiva und Antiepileptika werden manchmal zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt, auch wenn keine Depression oder Epilepsie vorliegt.
  1. Physikalische Therapie: Physiotherapie kann dazu beitragen, die Mobilität zu verbessern, die Muskelfunktion zu stärken und Schmerzen zu lindern. Übungen können speziell auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein.
  1. Verhaltenstherapie: Dieser Ansatz kann dazu beitragen, die Wahrnehmung und das Bewältigen von Schmerzen zu verändern. Techniken können Entspannungsübungen, Biofeedback und kognitive Verhaltenstherapie umfassen.
  1. Chirurgie: In bestimmten Fällen, wie bei schweren Verletzungen oder degenerativen Erkrankungen, kann eine Operation notwendig sein, um die Ursache der Schmerzen zu beheben.
  1. Invasive Verfahren: Dazu gehören Injektionen oder Implantate zur gezielten Schmerzlinderung. Beispiele hierfür sind Nervenblockaden, Steroidinjektionen und das Einsetzen von schmerzkontrollierenden Geräten wie Rückenmarkstimulatoren.

Vor allem die medikamentösen Methoden verfügen über eine starke Wirksamkeit, haben jedoch häufig Nebenwirkungen und können bei langfristiger Anwendung zu Abhängigkeit führen. Daher wenden sich immer mehr Menschen natürlichen Alternativen zu, um Schmerzen effektiv und sicher zu behandeln.

Schmerzmittel-Abhängigkeit

Schmerzmittelabhängigkeit entsteht oft durch langfristige Einnahme von Medikamenten wie Opioiden gegen starke oder chronische Schmerzen. Diese wirken auf das Gehirn und mindern das Schmerzempfinden, lösen aber gleichzeitig ein Gefühl von Wohlbefinden aus, was bei wiederholter Anwendung zur Entwicklung einer Toleranz und Abhängigkeit führen kann.

Wenn die Medikamente reduziert oder abgesetzt werden, treten Entzugssymptome auf, die die Person dazu veranlassen können, die Medikamenteneinnahme fortzusetzen. Dies führt zu einer fortgesetzten Abhängigkeit, die Symptome wie Heißhunger, Entzugserscheinungen und eine fortgesetzte Anwendung trotz schädlicher Auswirkungen beinhaltet.

Die Abhängigkeit ist eine medizinische Erkrankung, die professionelle Behandlung benötigt. Bei chronischen Schmerzen ist eine sorgfältige Risikobewertung und Überwachung erforderlich, um Abhängigkeit zu vermeiden.

Natürliche Schmerzmittel

Insbesondere wegen der potenziellen Nebenwirkungen und der Gefahr einer Abhängigkeit, bietet es sich an, natürliche Methoden der Schmerzlinderung in Betracht zu ziehen. Wissenschaftliche Studien liefern Anhaltspunkte, welche natürlichen bzw. alternativen Substanzen zur effektive Schmerzhemmung geeignet sind:

Palmitoylethanolamid (PEA) 

Ein solcher natürlicher Stoff ist Palmitoylethanolamid (PEA). Dabei handelt es sich um eine körpereigene Fettsäureamid-Verbindung, die in vielen Teilen des Körpers, einschließlich des Gehirns und der Nervenzellen, vorhanden ist. PEA spielt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von biologischen Funktionen innerhalb des Körpers, insbesondere bei entzündlichen und schmerzhaften Zuständen3

Aufgrund seiner vielfältigen Wirkung auf verschiedene molekulare Zielstrukturen und Entzündungsmediatoren, hat PEA viele therapeutische Anwendungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die Unterstützung des Immunsystems, die Förderung der Gehirngesundheit, die Linderung von Allergien und Schmerzen, die Verbesserung der Gelenkgesundheit sowie die Unterstützung von Schlaf und Erholung. Ein früheres Problem bei der Verwendung von PEA war seine schlechte Aufnahme durch den Körper nach Einnahme. Dieses Problem wurde jedoch durch fortschrittliche Verabreichungssysteme gelöst, die mittlerweile auch als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen sind4

PEA hat sich als wirksamer natürlicher Schmerzstiller erwiesen, indem es mit dem körpereigenen Schmerz- und Entzündungsregulationssystem interagiert. Es ist gut verträglich und kann zur Linderung verschiedener Arten von Schmerzen beitragen, von neuropathischen Schmerzen bis hin zu Entzündungsschmerzen. In einer Studie wurden Daten aus 10 verschiedenen Untersuchungen analysiert, an denen insgesamt 786 Patienten teilnahmen. Es zeigte sich, dass PEA bei den Patienten zu einer deutlich stärkeren Schmerzreduktion führte als bei den Kontrollpersonen, die kein PEA einnahmen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass PEA eine wirksame Behandlungsmethode zur Schmerzlinderung sein könnte, die allgemein gut vertragen wird5.

Hagebuttenextrakt

► Hagebuttenextrakt (Rosa canina), auch bekannt als Rosenhippenextrakt, ist ein weiterer natürlicher Schmerzstiller, der besonders bezüglich der Anwendung bei Osteoarthritis erforscht wurde. Dieser Extrakt, der aus den Früchten der Wildrose gewonnen wird, hat entzündungshemmende Eigenschaften. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Hagebuttenextrakt die Symptome von Arthritis und anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen verbessern kann, wodurch die Schmerzen gelindert werden. Ein bestimmtes Galaktolipid, genannt GOPO, in Hagebuttenpulver wurde als entzündungshemmend identifiziert und könnte daher die vorgeschlagene schmerzlindernde Wirkung des Präparats erklären. Eine Meta-Analyse von randomisierten kontrollierten Studien zeigte eine Verringerung der Schmerzen bei Patienten, die mit Hagebuttenpulver behandelt wurden, im Vergleich zu denen, die ein Placebo erhielten6.

► 24 pharmakologische Studien zu Hagebuttenextrakt zeigen starke antioxidative Effekte und entzündungshemmende Aktivitäten für viele Inhaltsstoffe der Hagebutte, einschließlich der Reduktion pro-inflammatorischer Zytokine und Enzyme. Die antioxidativen und entzündungshemmenden Effekte von Rosa canina stimmen mit ihrer klinischen Wirkung überein und könnten durch eine Kombination verschiedener Verbindungen, einschließlich Phenole, Terpenoide, Galaktolipide, Carotinoide, Fruchtsäuren und fette Öle, hervorgerufen werden7

► Eine andere Pilotstudie umfasste 152 Patienten mit akuten Exazerbationen (eine plötzliche Verschlechterung des Gesundheitszustands oder eine Zunahme der Schwere einer Krankheit oder ihrer Symptome) chronischer Schmerzen, darunter 124 mit unspezifischen Kreuzschmerzen (NSLBP), 20 mit NSLBP und zusätzlichen osteoarthritischen Schmerzen sowie acht mit spezifischen Kreuzschmerzen. Den Patienten wurde das Hagebutten- und Samenpulver Litozin in einer Dosis von bis zu 3 mg Galaktolipid/Tag für bis zu 54 Wochen empfohlen, und ihre klinischen Symptome und das Wohlbefinden wurden alle sechs Wochen überwacht.

Die Verbesserung der Schmerz- und Behinderungswerte war tendenziell größer bei Patienten mit stärkeren Ausgangsschmerzen und Behinderungen, ansonsten aber weitgehend unabhängig von den Patientenmerkmalen. Es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse auf, was auf die Verträglichkeit des Hagebutten- und Samenpulvers Litozin hinweist. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Litozin weitere, aussagekräftigere Studien verdient, um seine Wirksamkeit als langfristige Behandlungsoption für NSLBP mit oder ohne osteoarthritische Schmerzen zu bewerten8.

Curcuma: Die Kraft der Natur gegen Schmerzen

Curcuma, auch als Kurkuma oder Gelbwurz bekannt, ist ein Gewürz, das in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin seit Jahrhunderten verwendet wird. Sein aktiver Bestandteil, Curcumin, hat starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Es hat sich gezeigt, dass Curcuma Schmerzen und Entzündungen bei Arthritis-Patienten lindert und möglicherweise sogar dazu beitragen kann, den Verlauf dieser Krankheit zu verlangsamen.

GUT ZU WISSEN

WOMAC (Western Ontario and McMaster Universities Arthritis Index) ist ein standardisiertes Fragebogeninstrument, das speziell entwickelt wurde, um den Gesundheitszustand von Patienten mit Osteoarthritis des Knies und der Hüfte zu bewerten.

► Eine Studie wurde mit 71 Patienten, die bioverfügbaren Kurkumaextrakt erhielten, und 73 Patienten, die Paracetamol erhielten, durchgeführt. Beide Patientengruppen litten an Knie-Osteoarthritis. Die Ergebnisse zeigten, dass die Wirksamkeit des Kurkumaextrakts bei der Linderung von Arthrose-Symptomen äquivalent zu der von Paracetamol war, gemessen an den WOMAC-Werten. Der Kurkumaextrakt war wirksamer als Paracetamol bei der Senkung von CRP und TNF-α (Entzündungsmarker), was auf seine entzündungshemmenden Eigenschaften hinweist. Es wurde festgestellt, dass 18 % der Patienten in der Kurkumaextrakt-Gruppe eine Verbesserung von mehr als 50 % und 3 % eine Verbesserung von mehr als 70% des WOMAC-Schmerz- und Funktion-/Steifigkeitsscores erzielten. Keiner der Patienten in der Paracetamol-Gruppe erreichte diese Verbesserung.

Unerwünschte Ereignisse waren gering und traten in der Kurkumaextrakt-Gruppe seltener auf als in der Paracetamol-Gruppe. Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass ein bioverfügbarer Kurkumaextrakt ebenso wirksam wie Paracetamol bei der Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen der Kniearthrose ist und sich als sicherer und effektiver bei der Senkung von CRP und TNF-α erweist9

► Eine ähnliche Studie wurde mit Curcuma domestica-Extrakten und Ibuprofen durchgeführt. Alle Patienten litten an Kniearthrose. Die durchschnittlichen WOMAC-Scores (ein Fragebogen zur Bewertung von Schmerzen, Steifheit und körperlichen Funktionseinschränkungen bei Arthrose) zeigten in beiden Gruppen eine signifikante Verbesserung im Vergleich zum Ausgangswert. Der C. domestica-Extrakt war den Effekten von Ibuprofen nicht unterlegen. Die Anzahl der Patienten, die Nebenwirkungen entwickelten, unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen.

Es wurde jedoch festgestellt, dass die Zahl der Bauchschmerzen/Unwohlsein in der Ibuprofen-Gruppe signifikant höher war als in der Gruppe mit C. domestica-Extrakten. Die meisten Patienten (96 %-97 %) waren mit der Behandlung zufrieden, und zwei Drittel berichteten eine allgemeine Verbesserung. Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass C. domestica-Extrakte in der Behandlung von Kniearthrose ebenso wirksam sind wie Ibuprofen, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sie weniger gastrointestinale Nebenwirkungen verursachen10

Methylsulfonylmethan (MSM)

Methylsulfonylmethan, kurz MSM, ist eine organische Schwefelverbindung, die natürlicherweise in einigen Pflanzen vorkommt. Es kommt unter anderem zur Entzündungshemmung zum Einsatz und kann zur Verbesserung von Entzündungen, Gelenk-/Muskelschmerzen, oxidativem Stress und antioxidativer Kapazität führen11. Die Einnahme von MSM bei Patienten mit Osteoarthritis führte in einer Studie im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Verringerung der WOMAC-bewerteten Schmerzen und Beeinträchtigungen der körperlichen Funktion. Ferner führte MSM auch zu einer signifikanten Verbesserung bei der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens im Vergleich zu Placebo12.

Wenn Menschen mit Diabetes einen hohen Blutzuckerspiegel haben, kann dies Entzündungen im Körper verursachen, die zu einer gefährlichen Erkrankung namens Atherosklerose führen können. Atherosklerose ist eine Krankheit, bei der sich Fett und Cholesterin in den Blutgefäßen ansammeln und diese verhärten, was zu Herzkrankheiten führen kann. Eine bestimmte Art von Protein im Körper, genannt nuklearer Faktor Kappa B (NF-κB), spielt eine wichtige Rolle dabei, wie diese Entzündungen entstehen. Es gibt bestimmte natürliche Stoffe, die Schwefel enthalten, nämlich ungiftiger Schwefel (NTS) und Methylsulfonylmethan (MSM), die dabei helfen könnten, diese Entzündungen zu verringern.

In einer Studie wurde festgestellt, dass diese Schwefelstoffe dazu beitragen können, die Aktivität von NF-κB und die Produktion bestimmter entzündungsfördernder Substanzen im Körper zu reduzieren, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist. Dies legt nahe, dass NTS und MSM möglicherweise in der Zukunft als natürliche Therapien zur Verringerung von Entzündungen bei Diabetes eingesetzt werden könnten13.

Pyrrolochinolinchinon (PQQ)

Pyrrolochinolinchinon (PQQ) ist eine natürliche Substanz, die in unserem Körper eine wichtige Rolle spielt. Es hilft dabei, schädliche Substanzen zu neutralisieren und ist wichtig für unsere Zellen. Es wurde entdeckt, dass PQQ auch dazu beitragen kann, das Gehirn vor Schäden zu schützen, die durch bestimmte Arten von Schlaganfällen verursacht werden.

In einer Studie mit Ratten wurde untersucht, ob PQQ auch bei Nervenschmerzen helfen kann. Die Ratten hatten eine Art von Nervenschaden, der Schmerzen und Muskelschwund verursacht. Die Forscher gaben den Ratten PQQ und stellten fest, dass dies dazu beitrug, die Schmerzen zu lindern und den Muskelschwund zu verringern. Sie entdeckten auch, dass PQQ dazu beitrug, die Menge an entzündungsfördernden Substanzen im Körper der Ratten zu verringern. Diese Entzündungen können zu Schmerzen und Schäden an den Zellen führen. Das ist das erste Mal, dass Wissenschaftler herausgefunden haben, dass PQQ auf diese Weise helfen kann, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Es könnte also ein hilfreiches natürliches Mittel gegen Nervenschmerzen sein14.

Häufige Fragen zu Schmerzen

Welche Schmerzarten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Schmerzen, die grob in 3 Kategorien unterteilt werden. 
1. Nokizeptiver Schmerz: Dieser Schmerz entsteht, wenn Schmerzrezeptoren (Nokizeptoren) auf Gewebeschäden oder Entzündungen reagieren.
2. Neuropathischer Schmerz, durch Schädigung oder Erkrankung des Nervensystems verursacht.
3. Eine Mischung aus nokizeptiven und neuropathischen Schmerzen.
Man unterscheidet schließlich auch, ob der Schmerz akut oder chronisch ist.

Wie beschreibt man Schmerzen?

Bei der Beschreibung von Schmerzen kann es hilfreich sein, über verschiedene Aspekte des Schmerzerlebnisses nachzudenken:
Ort: Wo genau spüren Sie den Schmerz?
Intensität: Wie stark ist der Schmerz auf einer Skala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (schlimmster vorstellbarer Schmerz)?
Art: Ist der Schmerz dumpf, stechend, brennend oder pochend?
Dauer: Ist der Schmerz konstant oder kommt und geht er? Wie lange dauert ein typischer Schmerzanfall?
Auslöser: Gibt es bestimmte Aktivitäten oder Situationen, die den Schmerz auslösen oder verschlimmern?
Linderung: Gibt es Aktivitäten oder Behandlungen, die den Schmerz lindern?

Wie kann ich Schmerzen loswerden?

Die Behandlung von Schmerzen hängt von der Art und Ursache der Schmerzen ab. Allgemeine Strategien können folgendes umfassen: Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen, Physiotherapie, psychologische Therapien, interventionelle Therapien wie Injektionen, Nervenblockaden oder sogar Operationen.

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